Klausen ist das Tor zur vierten Etappe. Zunächst geht es durch das historische Zentrum der Kleinstadt im Eisacktal, dann auf einer flachen Strecke von 11 Kilometern der Staatsstraße 12 entlang in Richtung Norden, bis Brixen. Nachdem die Radler die Domstadt hinter sich gelassen haben, geht es leicht ansteigend bis nach Schabs auf die SS49, die Pustertaler Staatsstraße. Die Strecke wird jedoch bald wieder flacher. In Vintl angekommen verlässt das Feld die Talsohle und es beginnt der rund 6 Kilometer lange Anstieg nach Terenten, der eine durchschnittliche Steigung von 7,7 Prozent vorweist. In Terenten wird nach einer Gesamtstrecke von 32,6 Kilometern auch die erste Bergwertung entschieden. Anschließend geht es auf dem Hochplateau weiter in Richtung Pfalzen, bevor die Abfahrt nach Bruneck auf die Teilnehmer wartet. Einmal in der Hauptstadt des Pustertals angekommen, geht es in leichter aber stetiger Steigung am Flussbett der Rienz entlang.
Nach 62,6 Kilometern, immer auf der Trasse der SS49, befindet sich in der Nähe des Olanger Stausees der Verpflegungspunkt, während in Toblach nach 76,6 Kilometern der Zwischensprint entschieden wird. Danach wird Innichen gestreift, bevor nach insgesamt 88,9 Kilometern die italienisch-österreichische Staatsgrenze erreicht ist. Einmal in Österreich angekommen, fährt die Karawane die B100 entlang, die parallel zum bekannten Radweg verläuft, der von Toblach auf einer zum Teil angenehmen Abfahrt bis nach Lienz führt.
Den Teilnehmern an der Tour of the Alps wird das Finale jedoch durch zwei Varianten erheblich erschwert: Zuerst geht es auf einer Länge von 4 Kilometern mit einer durchschnittlichen Steigung von 7% (mit Spitzenwerten über 10%) nach Anras. Nach einer kurzen und knackigen Abfahrt nach Thal-Aue biegen die Radprofis nach links ab von wo sie um die zweite Bergwertung hinauf nach Bannberg kämpfen. Auf diesem Streckenteil setzten sich 1994 im Rahmen der 13. Etappe des Giro d’Italia Marco Pantani und Michele Bartoli in Szene. Der Abschnitt ist 6,9 Kilometer lang mit einer durchschnittlichen Steigung von 6,7% und läutet die letzten Kilometer bis nach Lienz ein.
Im Anstieg könnte sich die Spreu vom Weizen trennen. Bei der abschließenden Abfahrt nach Lienz, die sehr technisch und schnell ist, wird den Radprofis das Adrenalin förmlich durch den Körper schießen. 4,2 Kilometer vor der Ziellinie geht es wieder auf die Hauptstraße. Das letzte Feuerwerk wird es dann auf der Zielgeraden in Lienz geben, wo am würdevollen Hauptplatz der Sieger gekürt wird.